Gut besuchte Bürgerversammlung – Gemeinde ist seit zehn Jahren schuldenfrei
Reges Interesse bestand am Freitag bei der Bürgerversammlung im voll besetzten Saal des Hotels Früchtl, bei der Bürgermeister Hans Laumer über das Geschehen und die Finanzen im Jahr 2023 informierte und einen Ausblick auf das Jahr 2024 gab.
Zum „Energiecoaching Freistaat Bayern“ sagte Laumer, dass die Heizungen der FFW-Häuser in Harrling und Wolfersdorf mit Photovoltaik- und Speicheranlagen ausgestattet sind, sämtliche Straßenbeleuchtungen auf LED umgebaut wurden und der Energieverbrauch zukünftig noch bei etwa 33 Prozent liege. Umgestellt wurde die Beleuchtung der Turnhalle auf LED, die Förderung betrage 40 Prozent und die Energieersparnis bis zu 60 Prozent.
Was die Machbarkeitsstudie „Wärmeversorgung“ betrifft, bestehe die Möglichkeit, an das Heizwerk der Firma Zollner anzuschließen. Hierzu gebe es bereits Planungen.
Kindergarten ist voll belegt
Laumer informierte, dass der Kindergarten voll belegt sei und auch Nachfragen von außerhalb der Gemeinde kämen, besonders von Arbeitern, die in der Gemeinde beschäftigt seien. „Wir müssen zuerst auf unsere eigenen Leute schauen“, erklärte er, „erst dann kann man Kinder von anderen Gemeinden aufnehmen.“ Von den Eltern gebe es gute Kritik und auch der Waldwasserbrunnen werde gut von den Kindern angenommen.
Für die Mittagsverpflegung nehme die Gemeinde viel Geld in die Hand, zubereitet werde das Essen vom Seniorenheim. Die Eltern bezahlen pauschal im Monat pro Kind zehn Euro, den Rest übernimmt die Gemeinde. Aktuell seien 56 Kinder angemeldet. Die Kosten im Jahr 2023: 13.255 Euro, Einnahmen 5.820 Euro. Ihm schwebe eine „Waldkindergartengruppe“ vor, wo sich die Kinder an einem Tag in der Woche im Freien aufhalten, eventuell auch in einem Bauwagen.
Vorgestellt hat Laumer die „Neue Mitte Harrling“ im ehemaligen Badgelände. „In sechs Sitzungen haben wir die Planung beschlossen und das Projekt wird derzeit ausgeschrieben.“ Integriert sei ein Kinderspielplatz, eine Bushaltestelle, ein großer Saal für Veranstaltungen und ein Dachüberschuss. Lobend äußerte sich der Rathauschef über den großen Zusammenhalt der Wolfersdorfer beim Anbau an das FFW-Gerätehaus. Es wurden von der FFW, dem Kapellenverein und den Bewohnern 1.400 unentgeltliche Arbeitsstunden geleistet, zudem wurde Verpflegung spendiert und eine Kinderfeuerwehr gegründet. Der Bauhof war mit 700 Stunden an dem Bau beteiligt und die Technik kam von der Gemeinde. Gut funktionierten der Bauhof und der Wertstoffhof und als ein Erfolgsmodell erweise sich die „Zandter Blüte“, wobei das Geld in der Gemeinde bleibe.
Zur Renovierung der Marienkirche informierte Laumer, dass der Fußbodenbelag fertig sei und am 28. April der Bischof zur Altarweihe komme. Die Zusammenarbeit mit der Kirche sei sehr gut. Matthias Tang erhielt für sein Brunnenbauprojekt in Ghana 5.000 Euro und die Kirchenstiftung 120.000 Euro.
Als einen aufstrebenden Verein bezeichnete der Bürgermeister den neuen Burschenverein, der bei einer Spendenaktion an Heiligabend 1.200 Euro erwirtschaftete und den Betrag an die Flugrettung überreichte, sie bringen sich auch stark beim Maibaumaufstellen ein. „Künftig befindet sich der Maibaum am Rathausplatz, der Bau des entsprechenden Platzes wird im März umgesetzt.“
Die Patenschaft mit der Bundeswehr bezeichnete der Bürgermeister als ein gegenseitiges Befruchten mit Besuchen, Arbeitseinsätzen am Kellerberg, Gelöbnis und Teilnahmen an Vereins- und Gemeindefesten. „Bei den kommenden Festen übernehmen Bundeswehr-Angehörige Zeltwachen und helfen beim Zeltaufbau. Ein zweites Gelöbnis findet Ende Mai/Anfang Juni in Zandt statt, im kleineren Rahmen“, teilte Laumer mit.
„Landschaft reicht nicht“
Zukunftsthemen sind die Schaffung von Bauplätzen, ein Gewerbegebiet, die Wasserversorgung und die Innenentwicklung, Betreutes Wohnen, Breitbandausbau und die Ansiedlung eines Arztes/Zahnarztes. „Ohne ein Ärztehaus werden wir keinen Arzt oder Zahnarzt mehr bekommen, denn dass es in Zandt landschaftlich schön ist, reicht nicht“, betonte Laumer.
Angesprochen hat er außerdem die 900-Jahrfeier in Zandt und bat um entsprechendes Bildmaterial und um Geschichten für die Dorfchronik. Jeder dürfe beim Arbeitskreis mitmachen.
An die Hundebesitzer appellierte der Bürgermeister, den Kot in die entsprechenden Toiletten zu entsorgen oder mit nach Hause zu nehmen. Die wöchentliche notwendige Entleerung der 13 Hundetoiletten kommt jährlich auf etwa 5.000 Euro, informierte er.
Markus Heigl, 1. Vorsitzender der FFW Wolfersdorf, bedankte sich beim Bürgermeister für die Unterstützung beim Anbau an das FFW-Haus, zugleich sprach er die Einlagung zur Einweihung aus: am Freitag, 3. Mai, ein Abend für die Jugend und am Sonntag, 5. Mai, für Vereine und Gesamtbevölkerung zur Segnung. Der Bürgermeister lud zur 150-Jahrfeier der Feuerwehr Zandt vom 21. bis 24. Juni ein.
Gemeinde hat mittlerweile 2075 Einwohner
Zur Statistik 2023 gab Bürgermeister Hans Laumer folgendes bekannt:
Es gab 18 Geburten, 32 Sterbefälle und 15 Trauungen. Zur Einwohnerentwicklung konnte er einen Zuwachs vermelden: 2075 sind es derzeit, 2020 waren es 2031. Er teilte mit, dass man seit 2014 schuldenfrei sei. Das Haushaltsvolumen wurde 2023 in Höhe von 35,8 Millionen Euro abgewickelt und für Investitionen stehen 5,6 Millionen Euro zur Verfügung. Ausgaben in Höhe von 35.765 Euro entstanden unter anderem wegen Breitbandanschluss im Rathaus, Homepage und Gemeindeapp, für EDV-Möbel im Bürgerbüro im Rathaus, für Krippenfiguren, für Bürger- und Ratsinformationssystem, EDV-Lizenzen und Geräte, sowie Dienstleitung Umzug ins OSRZ Anteil, und der Digitalisierung.
Zum Straßenbau teilte Laumer mit, dass für die Dorfstraße Harrling, die Flammriederstraße und unter anderem auch für den Gehweg in Wolfersdorf und die Gemeindeverbindungsstraße Hinterstocka insgesamt 300.629 Euro einschließlich der Planungskosten entstanden seien. Für Knalbaumaßnahmen z. B. das Regenüberlaufbecken mit RW-K in Stegbach wurden inklusive der Planungskosten 1.435.252 Euro ausgegeben, im Fichtenweg 220.000 Euro, am Kellerberg 470.000 Euro und für den Lerchenweg 60.000 Euro – insgesamt 810.000 Euro. Der Bürgermeister richtete Dankesworte an Anlieger und Landwirte für die Unterstützung.
Für die FFW Zandt wurden 269.491 Euro ausgegeben, unter anderem für die Restkosten TLF 300, Schwimmsauger, Türöffnungssatz; für die FFW Harrling 14.251 Euro für Schutzstiefel, Schwimmsauger, Pager und Abgas-Absaugung und für die FFW Wolfersdorf zur Sanierung des FFW-Hauses für Hochbaukosten, Innenausstattung, Pager, Schwimmsauger und Dachbalkensystem 489.226 Euro.
Der Schützenverein Zandt erhielt 1.000 Euro als Zuschuss für Kleidung und der Kitzrettungsverein ebenfalls 1.000 Euro zum Anschaffen einer Drohne. Für die Asphaltierung der FC-Stockschützenbahn wurden 5.000 Euro spendiert und für die Beleuchtung der Turnhalle und der Flutlichtanlage am Sportplatz 42.000 Euro, sowie für den Ballfangzaun 4.000 Euro.