Als sehr lobenswert bezeichneten Bürgermeister Hans Laumer und Katharina Wals die Aktion des Gemeinderates Zandt, beim Imker Andreas Gigler in Frauenholz am Waldesrand 20 Obstbäume zu pflanzen. Eine Streuobstwiese nütze vielen Wildtieren, besonders auch Wildbienen, Schmetterlingen und Insekten. Imker bringen sich zusammen mit Kommunen und Landwirten gerne für diese Lebensräume ein. „Ich habe bei einer Sitzung des Gemeinderates kürzlich dem Gremium den Vorschlag zur Beteiligung bei dieser Aktion gemacht“, so Bürgermeister Laumer, „und alle sagten sofort begeistert zu“, freute er sich. Er bedankte sich besonders bei Katharina Wals, Wildlebensraumberaterin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landkreises Cham, die dieses Modellprojekt in der Gemeinde Zandt angeregt hatte. Zusammen mit Bürgermeister Laumer informierte sie im Vorfeld der Aktion den Imker über die zukünftigen Fördermaßnahmen von Streuobstwiesen im Kulturlandschaftsprogramm, genannt KULAP. „Auch der Antrag der Gemeinde Zandt beim Amt für Ländliche Entwicklung auf diese Aktion in Frauenholz wurde sehr schnell genehmigt, wofür ich allen Beteiligten herzlich danke“, so Hans Laumer. „Der Streuobstanbau als eine über Jahrhunderte entstandene Form des Obstanbaus ist von großer Bedeutung für die Kulturlandschaft und Biodiversität“, informierte Katharina Wals. „Streuobstbestände gehören mit zu den zirka 5000 seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zu den Hotspots der Biodiversität in Mitteleuropa. Allerdings ist diese Nutzungsform aus Rentabilitätsgründen stark zurückgegangen“, bedauerte sie. „Seit 1967 um 70 Prozent.“
„Um dem entgegenzuwirken, wurde der Bayerische Streuobstpakt geschlossen. Er sieht die Erhaltung und Mehrung der bayerischen Streuobstbestände vor. Bis 2035 sollen so zusätzlich eine Million Bäume gepflanzt und bestehende Streuobstwiesen erhalten werden“, so Katharina Wals. Für den Erhalt des derzeitigen Streuobstbestands in Bayern fördert die Verwaltung für Ländliche Entwicklung mit dem Förderprogramm „Streuobst für alle“ die Beschaffung von Streuobstbäumen für Kommunen, Vereine und Verbände. Die Bäume können unentgeltlich an Privatpersonen weitergeben werden.
Die ersten durch dieses Programm geförderten Bäume in der Gemeinde Zandt erhielt nun Andreas Gigler. Er ist seit vier Jahren Imker und legt bei der Bewirtschaftung seiner landwirtschaftlichen Flächen Wert darauf, das Nahrungsangebot und den Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insektenarten zu verbessern. Von Anfang an engagierte er sich auch für „Zandt – Die blühende Gemeinde. Wie Laumer abschließend anmerkte, werde er in der Gemeinde Zandt einen Baumpfleger für Obstbäume ernennen. Zum Dank, weil die zwei Gemeinderätinnen und die übrigen Gemeinderäte so fleißig Löcher gegraben und Obstbäume gepflanzt hatten, spendierte ihnen Imker Andreas Gigler eine üppige Brotzeit nebst Getränken.
In der Waldung der Gemeinde Zandt, nahe des Sportplatzes des FC, wurden am Samstag auf die Initiative von Bürgermeister Hans Laumer um die 300 Bäumchen gepflanzt, mit tatkräftiger Unterstützung der Evangelischen Jugend des Dekanats Cham und durch Fabian Geissler, Dekanats-Jugendreferent, zusammen mit den Förstern Hans Geiger und Johanna Gierl, die die Durchforstung und die Fördermaßnahme fachlich begleitet hatten. Gepflanzt wurden Roteiche, Baumhasel, Wildbirne und Buche. „Im Frühjahr wurden die Gemeindewaldungen durchforstet und verkehrssicher gemacht und nun stand die Pflanzung der entstandenen Lücken an“, erklärte der Bürgermeister. „Von Anfang an stand fest, dass hier als klimatolerant geltende Baumarten verwendet werden sollen“, freute sich Hans Laumer. Zum Schluss der Aktion bedankte er sich bei den rund 20 Beteiligten und spendierte eine Brotzeit nebst Getränke.