Zandter Kinderhaus „Spatzennest“ bei den Architektouren 2024 prämiert
„Einfach (um)bauen“: Das ist das Motto der Architektouren 2024, der großen Leistungsschau bayerischer Architekten. 216 ausgewählte Bauprojekte öffnen am Wochenende in Bayern ihre Türen, eines davon ist der Erweiterungsbau des Zandter Kindergartens „Spatzennest“, das nach einem Entwurf des Bad Kötztinger Büros Schnabel und Partner gebaut und 2023 eingeweiht wurde.
Das Bad Kötztinger Architekturbüro nimmt seit vielen Jahren an der Veranstaltungsreihe teil. Fast jedes Jahr wurde ein Projekt aus dem Hause Schnabel prämiert und der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. In diesem Jahr wird die „Erweiterung Kinderhaus Zandt“ ausgezeichnet. Sehr zur Freude der beiden Architekten Markus Weber und Christof Bayer und ihrer Mitarbeiter Andreas Breu, August Bäuml, Eva Mauerer und Eva Fischer, die an dem Projekt mitgearbeitet haben.
Um dem steigenden Betreuungsbedarf gerecht zu werden, musste das bestehende Kinderhaus um eine Kindergarten- und eine Kinderkrippengruppe erweitert werden. Das bestehende Gebäude in der Harrlinger Straße wurde um einen Neubau mit allen erforderlichen Haupt- und Nebenräumen ergänzt, die insgesamt drei Kindergartengruppen sind nun allesamt dort untergebracht.
Was ist das Besondere an dem Bau in Zandt? Der Neubau – komplett in Holzständerbauweise ausgeführt – erstreckt sich als langer Riegel mit Satteldach. „Das Dach wird dabei von drei Zwerchgiebeln mit Pultdach durchbrochen, die durch die großzügige Fensterfläche die Foyer- und Garderobenräume belichten“, sagt Markus Weber. Zwischen diesen Zonen seien zwei Nebenräume eingeschoben, in denen Sanitär- und Technikräume untergebracht werden. „Dadurch ergeben sich im langen, eingeschossigen Baukörper abwechslungsreiche Raumsituationen. Zusätzlich wird durch die erdgeschossige Anordnung aller Räume eine behindertengerechte und barrierefreie Nutzung gewährleistet.“
Der Neubau des Kinderhauses beherbergt die drei Gruppenräume des Kindergartens mit den dazugehörigen Nebenräumen sowie Sanitär- und Technikräume. Die Räume werden von einem Mittelflur erschlossen, der durch zwei Garderoben für die Kindergartenkinder unterbrochen wird. „Durch dieses Aufbrechen des klassischen Mittelflurs durch die Garderoben ergeben sich natürliche Belichtungssituationen, die den ansonsten dunklen Flur natürlich belichten“, beschreibt Weber ein weiteres Detail der Planung.
Ein großzügiges Foyer verbindet den Neubau über einen Verbindungsgang mit dem Bestandsgebäude. Zusätzlich wird eine neue Eingangsmöglichkeit für Kinderkrippen- und Kindergartenkinder geschaffen, der alle Bereiche des Kinderhauses – Kinderkrippe, Kindergarten, Sanitär- und Nebenräume, Mehrzweckraum und Speiseraum – erschließt. Am Nordende des Neubaus befindet sich – durch die neue Eingangssituation geöffnet – ein Mehrzweckraum zur Nutzung als Bürger- und Gemeindesaal.
Im März 2021 wurde der Bau des neuen Kinderhaus-Traktes begonnen, im Mai 2023 fand die feierliche Einweihung statt. Die Kinderhaus-Erweiterung hat rund 3,1 Millionen Euro gekostet. Bauherr ist die Gemeinde Zandt.
Der Erweiterungsbau des Zandter Kinderhauses konnte am Sonntag, 30. Juni, von 10.30 bis 11.30 Uhr besichtigt werden.
In Holzständerbauweise wurde der Erweiterungsbau des Zandter Kinderhauses „Spatzennest“ realisiert.
Das Dach wird durch drei sogenannte Zwerchgiebel durchbrochen. Mehr Tageslicht kommt so in die Räume.