Rekruten legen feierliches Gelöbnis ab
Gemeinde Zandt stellt Sportplatz zur Verfügung – Zahlreiche Ehrengäste und Zuschauer
Bei Bilderbuchwetter haben am Mittwoch 84 Rekruten des 7. Versorgungsbataillon 4, Roding, ihr Gelöbnis abgelegt. Das Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen gestaltete die Feier mit.
Die Rekruten marschierten, angeführt von Major Sina F., in das Stadion ein. Oberstleutnant Dr. Tobias Gößlbauer dankte den vielen Helfern im Hintergrund, die dieses Gelöbnis möglich machten. „Doch ich möchte mich zuvorderst nun an Sie, meine Rekrutinnen und Rekruten, wenden. Sie werden geloben, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“, sagte er. Die Rekruten würden somit Teil der Bundeswehr, die am 12. November 1955 ins Leben gerufen wurde. Dieser Gründungstag sei damals nicht zufällig gewählt worden. „Der 12. November ist der Geburtstag des preußischen Militärreformers Gerhard von Scharnhorst, der den Militärdienst als Ehrendienst an der Nation definierte“, so der Redner.
Staatsbürger in Uniform
Eine Herausforderung für die Bundeswehr sei von Beginn an das wechselseitige Versprechen gewesen, dass sich Streitkräfte und Gesellschaft nicht fremd werden dürfen. „Nie wieder sollte die Armee ‘Staat im Staate’ sein. Sinnstiftend und handlungsleitend dafür steht das Leitbild des Staatsbürgers in Uniform. Als solche, als Staatsbürger und Staatsbürgerinnen, stehen Sie heute in Ihrer Uniform vor mir“, betonte Gößlbauer. „Denn auch wenn Sie in die Gemeinschaft der Soldatinnen und Soldaten eintreten, bleiben Sie unverändert ein Teil der Gesellschaft, deshalb hat das gemeinsame Feiern eines solchen Ereignisses zusammen mit der Gesellschaft in der Öffentlichkeit einen sehr hohen Stellenwert.“
Gößlbauer machte bewusst, dass die Rekruten in „bewegten und außenpolitisch unsicheren Zeiten“ in die Bundeswehr eintreten. Der Angriff Russlands auf die Ukraine liegt nun mehr als zwei Jahre zurück. „Seit Februar 2022 müssen wir unverändert Bilder aus der Ukraine sehen, von denen wir gehofft hatten, dass sie sich gerade auf unserem Kontinent niemals wiederholen würden“, sagte er. Die Lage an der Front in der Ukraine sei mehr als angespannt zu bezeichnen. „Ich selbst bin vor eineinhalb Wochen aus Litauen von der Großübung der Bundeswehr Grand Quadriga zurückgekommen, die nun in Litauen mit einer großen Abschlussübung zu Ende geht. Und ich kann Ihnen sagen, die Bedrohung ist zurück und sie ist wieder allgegenwärtig und sie ist mehr als real“, mahnte er. „Wir in den Streitkräften spüren dies unmittelbarer, ob nun durch die Abgabe von Material an die ukrainischen Streitkräfte, in der Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland, der Fokussierung der Bundeswehr auf den Auftrag der Landes- und Bündnisverteidigung oder noch viel konkreter in der laufenden Aufstellung der sogenannten Litauenbrigade in Litauen.“ Die Erwartungshaltung in den baltischen Staaten an die NATO und damit Deutschland sei groß. Es gehe um uneingeschränkte Bündnissolidarität im Baltikum und die Verteidigung der baltischen Staaten. „Rekrutinnen und Rekruten, Sie leisten Dienst für unser Land, Sie sind bereit, es im äußersten Fall, auch an der NATO-Ostflanke, mit Ihrem Leben zu verteidigen, Sie leisten Ihr Treueversprechen auf Recht und Freiheit. Es sind diese Werte, unsere Demokratie und unser Rechtsstaat, die im Grundgesetz verbriefte unantastbare Würde jedes einzelnen Menschen, für die Sie sich mit aller Kraft einsetzen“, sagte er. „Sie haben sich für eine fordernde Aufgabe entschieden, eine besondere Berufung, vor allem in der heutigen Zeit. Denn ein Leben in Frieden ist heute nicht mehr selbstverständlich“, sagte Gößlbauer.
Im Anschluss sprachen die Rekruten die Gelöbnisformel. Es folgten Hymnen der Musiker.
Wertschätzung und Anerkennung
Auch Zandts Rathauschef ergriff das Wort. Er begrüßte etliche Bürgermeisterkollegen aus dem Landkreis und Bürgermedaillenträger der Gemeinde: Ihre Anwesenheit mache deutlich, welchen Stellenwert die Bundeswehr habe. Sein besonderer Gruß aber galt den Rekruten der Patenkompanie der Gemeinde Zandt: „Das Gelöbnis gehört, genau wie unsere Soldatinnen und Soldaten, in die Mitte unserer Gesellschaft. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich immer gern an ihr Gelöbnis in Zandt erinnern. Die Wertschätzung und Anerkennung der Öffentlichkeit wird Ihnen, so hoffe ich, immer Rückhalt geben, den Rückhalt, den Sie für Ihren anspruchsvollen und schwierigen Dienst brauchen und den Sie auch verdient haben.
“Zum Schluss dankte Laumer allen, die für die Organisation verantwortlich waren. Das waren der Krieger- und Soldatenvereinen Zandt und Harrling sowie der FC Zandt, der die Bewirtung übernahm.
Zum Ende des Gelöbnisses intonierte die Musikkapelle die Bayernhymne und die Nationalhymne. Alle waren eingeladen, es sich an Versorgungsstationen mit Getränken und Essen gutgehen zu lassen.
Beitrag vom TVA zum Gelöbnis in Zandt: