Panzer-Rundfahrt zum Abschied
Kommando-Übergabe: Auf Major Sina Frontuto folgt Carsten Zönnchen aus Nordrhein-Westfalen
Am Donnerstag fand die feierliche Übergabe des Kommandos über die 7. Kompanie des Versorgungsbataillons 4 von Major Sina Frontuto an Hauptmann Carsten Zönnchen in der Patengemeinde Zandt statt.
Oberstleutnant Dr. Tobias Gößlbauer sagte: „Es ist eine Übergabe in immer noch sicherheitspolitisch beunruhigenden und gesellschaftlich herausfordernden Zeiten. Denn es tobt der Krieg in der Ukraine und damit in Europa. Es tobt ein physischer Krieg, aber es tobt auch ein weltweiter Handelskrieg, nicht nur an den Börsen. Ein Handelskrieg, in dem sich auch Partnernationen gegenseitig mit Strafzöllen überziehen.“
Eine feierliche Kompanieübergabe in der Öffentlichkeit und unter der Anteilnahme der Bevölkerung sei „ein Teil des Ausdrucks der Verbundenheit und des Zusammenhalts, ein Zeichen für gegenseitigen Respekt, Anteilnahme, Anerkennung und vor allem für Interesse“, machte er weiter deutlich. „Daher gilt an dieser Stelle den Bürgern der Gemeinde Zandt und auch Bürgermeister Hans Laumer mein besonderer Dank, dass Sie es uns ermöglichen, die Übergabe der 7. Kompanie des Versorgungsbataillons 4 in Ihrer Mitte durchführen zu können“, betonte er.
Ein Chef-Wechsel sei auch für die Kompanie selbst ein besonderes Ereignis. Die 7. Kompanie des Versorgungsbataillon 4 ist eine Grundausbildungskompanie. „Dies ist der Grund, warum Sie hier eine Vielzahl unterschiedlicher Barett- und Truppengattungsfarben vor sich stehen haben. Eine solche Kompanie führen zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes“, so Tobias Gößlbauer weiter. „Dennoch ist ihr Auftrag – der Auftrag der Soldaten unserer 7. Kompanie – nicht nur für unser Bataillon, sondern für die Streitkräfte insgesamt unverzichtbar und durch keine der anderen Kompanien zu ersetzen“, unterstrich er. Ihr Kernauftrag sei die Vermittlung des militärischen Grundhandwerkes, des soldatischen Einmaleins.
Es folgte nach der Ansprache die offizielle Verabschiedung von Major Sina Frontuto und die Übergabe der Kompanie an ihren Nachfolger Hauptmann Carsten Zönnchen. Die „Godlmusikanten“ intonierten die Bayernhymne und die Nationalhymne.
Major Sina Frontuto durfte hoch oben auf einem Panzer eine Rundfahrt durch Zandt machen. Soldaten, die Kriegervereine Harrling und Zandt sowie Ehrenpersonen und Zuschauer bildeten dabei ein Ehrenspalier am Straßenrand und salutierten ihr zu. Für Frontuto war es ein emotionaler Moment – sie holte immer wieder ihr Taschentuch hervor, um die Abschiedstränen zu trocknen.
Im Anschluss waren alle in den Biergarten des Hotels Früchtl zu einem Stehempfang eingeladen. „Im Namen der Gemeinde Zandt bedanke ich mich für alles, was du für uns getan und mit auf den Weg gebracht hast, behalte uns in Erinnerung als Lieblingspartnergemeinde und die Tore unserer Ortsgrenze stehen dir immer offen“, sagte Bürgermeister Hans Laumer an Frontuto gerichtet. Er überreichte ihr ein kleines Zandter Ortsschild als Geschenk.
„Fällt mir nicht leicht“
Mit bewegenden Worten bedankte sich Sina Frontuto bei allen, die zu ihrem Abschied gekommen waren. „Die letzten dreieinhalb Jahre waren oft hart, anstrengend und fordernd, aber es gab auch mindestens genauso viele tolle Momente“, blickte sie zurück. „Oft habe ich gesagt, ihr braucht keinen Chef, ihr wisst, was ihr macht, und ich durfte die Arbeitsergebnisse präsentieren. Dennoch gibt es Situationen, in denen der Chef nicht nur seine Kompanie präsentiert, sondern auch schützen muss und das habe ich nach bestem Wissen und Gewissen getan. Die Lageänderungen haben mich oft in den Wahnsinn getrieben, aber gemeinsam haben wir alles gemeistert. Es fällt mir nicht leicht, ‘meine’ Kompanie abzugeben, aber das gehört wohl einfach dazu.“ Sie wünschte ihrem Nachfolger Carsten Zönnchen zum Schluss der Übergabe alles Gute mit der Kompanie: „Vertraue auf deinen unterstellten Bereich, schütze sie und erziehe sie, wenn nötig.“