Bauleitplanung auf den Weg gebracht
Bgm. Laumer begrüßte die Gemeinderäte Anfang September und Oktober zu jeweils einer Sitzung im Rathaus. Im öffentlichen Teil standen neben zahlreichen Bauvorhaben auch Entscheidungen an, die das Erscheinungsbild der Gemeinde langfristig prägen können. Zuallererst der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Gewerbegebiet Zandt Ost – Teilbereich 1“. Ziel und Zweck der Planung ist es, eine Teilfläche des Areals östlich des Kellerbergs, zwischen Kreisstraße CHA2 und Feriendorfsiedlung, im Ausmaß von rund 1,5 ha einer gewerblichen Nutzung zuzuführen. Dazu präsentierten die Eigentümervertreter, Vorstand Christian Zollner und sein Mitarbeiter im zuständigen Ressort Michael Engl, dem
Gemeinderat das Vorhaben der Fa. Zollner Elektronik AG, auf dem Areal eine Hackschnitzelheizung mit einer Gesamtleistung von 2,4 Megawatt, inkl. 200.000 Liter Pufferspeicher und 120 Kilowattpeak Aufdach–Photovoltaik zur Eigenversorgung realisieren zu wollen. Die Anlage sei ein wichtiger Baustein, um den Standort Zandt nachhaltiger und in Zukunft krisensicherer zu machen. Daraufhin wurden mögliche Auswirkungen des Vorhabens im Gemeinderat offen und kritisch diskutiert. Neben Natur– und Umweltschutz wurden Belange des Orts– und Landschaftsbilds sowie des Fremdenverkehrs angesprochen. Schließlich entspricht eine gewerbliche Nutzung in diesem Bereich den Darstellungen im
Flächennutzungsplan. Unter der Maßgabe, dass die äußere Gestaltung der Anlage dem Ort Rechnung tragen soll, fasste der Gemeinderat schließlich mehrheitlich den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan. Im nächsten Schritt wird nun durch ein Fachplanungsbüro ein Bebauungsplanentwurf ausgearbeitet. Vorbehaltlich der Billigung durch den Gemeinderat, wird dieser Bebauungsplanentwurf dann der Öffentlichkeit und den Fachbehörden zur Beteiligung vorgelegt. Ebenso zukunftsträchtig für die Gemeinde war der Aufstellungsbeschluss zur Machbarkeitsstudie und Standortuntersuchung für Freiflächen–Photovoltaik im Gemeindegebiet Zandt. Befeuert durch die aktuellen politischen Krisen bzw.
die enormen Preissteigerungen im Energiesektor wurden zuletzt die Maßgaben für die Herausnahme von Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet zugunsten von Freiflächen–Photovoltaikanlagen durch den Kreistag fortgeschrieben. Da auch das Gemeindegebiet Zandt zu großen Teilen als Landschaftsschutzgebiet gilt, wird es folglich für die Gemeinde wichtig zu prüfen, welche Flächen im Einzelfall für Freiflächen–Photovoltaik in Frage kommen können und unter welchen Voraussetzungen. Der Gemeinderat folgte daher dem Vorschlag von Bgm. Laumer diese Entwicklung in Gang zu setzen und aktiv mitzugestalten. Im nächsten Schritt soll nun ein geeigneter Fachplaner gefunden und die Grundlagen für die
Untersuchung ermittelt werden.
In Sachen Fremdenverkehr stimmte der Gemeinderat, im Einklang mit vielen anderen Gemeinden, der vom Landkreis vorgelegten Vereinbarung über die Kooperation zur kostenlosen ÖPNV–Nutzung mittels Gästekarte im VLC– und Bayerwald–Ticket Tarifgebiet als Markenzeichen „GUTi“ zu. Zukünftig wird es damit Gästen teilnehmender Unterkünfte möglich, mit dem kostenlosen Gäste und Umweltticket im öffentlichen Personennahverkehr in den Landkreisen Cham, Regen und Freyung–Grafenau über die Tarifgrenzen hinweg zu verkehren. Nach dem Vorbild anderer Tourismusregionen soll dadurch nicht nur der Fremdenverkehr attraktiver werden, sondern durch höhere Frequentierung des ÖPNV auch das Angebot für die Einheimischen verbessert werden können.
Allen vorgelegten Bauanträgen wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt:
- Bauantrag Fa. Zollner Elektronik AG auf Erweiterung eines bestehenden Garagengebäudes im Gewerbegebiet „Zandt Nordost“, Flur–Nr. 104 Gemarkung Zandt. Das
Vorhaben konnte im Genehmigungsfreistellungsverfahren behandelt werden. - Bauantrag Fa. Zollner Elektronik AG auf Nutzungsänderung einer ehem. Altenpflegeeinrichtung zu Wohnungen mit Gemeinschaftsbereich in Zandt, Flur–Nr. 47 Gemarkung Zandt. Der ehem. Ableger des BRK–Altenpflegeheims am Schloßplatz war ursprünglich als betreutes Wohnen konzipiert und dient nun wechselnden Mitarbeitergruppen als betriebliche Wohngemeinschaft.
- Bauantrag auf Neubau eines Mehrfamilienwohnhauses mit 6 Wohnungen und 7 Stellplätzen im Baugebiet „Stockerfeld“, Flur–Nr. 175/10 Gemarkung Zandt. Das Vorhaben wurde im Genehmigungsfreistellungsverfahren eingereicht.
- Bauantrag auf Anbau einer Doppelgarage an ein bestehendes Wohnhaus in der Stegbachstraße, Flur–Nr. 293 Gemarkung Wolfersdorf. Dem Außenbereichsvorhaben konnte als Ersatz für eine bestehende Scheune aus Sicht der Gemeinde zugestimmt werden.
- Bauantrag Fa. Zollner Elektronik AG auf Errichtung einer Leichtbauhalle im Gewerbegebiet „Zandt Nordost“, Flur–Nr. 624/2 Gemarkung Zandt. Das Vorhaben konnte im Genehmigungsfreistellungsverfahren behandelt werden.
- Außerdem wurde dem Antrag der Fa. Zollner Elektronik AG auf Änderung der bestehenden Galvanikanlage auf eine Erhöhung der Wirkbadmenge am Standort in Zandt im immissionsschutzrechtlichen Verfahren mit Anmerkungen zugestimmt.
In nichtöffentlicher Sitzung beschloss der Gemeinderat das Büro Brandl & Preischl aus Cham mit der Durchführung des Verfahrens zur Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis für die Kläranlage zu beauftragen.
Bei der Kinderhauserweiterung wurde der Vereinbarung von Nachträgen zu den Gewerken Malerarbeiten und Innentüren i.H.v. insgesamt rund 10.600,– € zugestimmt, die für Vlieseinbettungen bei vielen gespachtelten Wandflächen, abwischbare Sockelflächen sowie für Türoberlichter im Bestandsbau notwendig wurden.
Der Gemeinderat folgte außerdem dem Vorschlag von Bgm. Laumer die Softwarenutzungsvereinbarung mit der Fa. Blue Village Innovations UG, Marburg für den Betrieb der Zandt.App zum Preis von jährlich netto rund 1,– € pro Einwohner für den Zeitraum von 5 Jahren zu verlängern.
Ferner wurde dem vorliegenden Angebot des Eigentümers über die Verlängerung der Pacht des Kellerbergs für weitere 10 Jahre zugestimmt.
Für die Abwasseranlage wurden nach Vorliegen der Ergebnisse aus den Vergabeverfahren Aufträge für grabenlose Kanalsanierungen in Zandt sowie die Erneuerung eines Ableitungskanals mit Neubau eines Regenrückhaltebeckens in Harrling i.H.v. insgesamt rund 1,13 Mio € an die Firmen Pfaffinger GmbH, Passau bzw. Haimerl Bau GmbH & Co. KG, Viechtach vergeben. Die Maßnahmen können noch dieses Jahr gestartet werden, müssen jedoch erst im kommenden Jahr fertiggestellt werden. Weiterhin stimmte der Gemeinderat der Anschaffung einer Absaugeinheit für das Feuerwehrhaus Harrling zu. Den Auftrag erhielt mit einer Auftragssumme von rund 6.000,– € die Fa. Sturm Feuerschutz GmbH aus Regen. Abschließend wurde noch eine Geldanlage, eine Personalsache sowie eine Umsatzsteuerangelegenheit behandelt.
Allgemeine Information uns Aussprache
Bgm. Laumer gab aus aktuellem Anlass bekannt, dass die Geschwindigkeitsmessungen auf der Harrlinger Straße am Ortseingang in Zandt keineswegs durch die Gemeinde veranlasst wurden. Die laufenden gemeindeeigenen Messungen auf Höhe des Kindergartens werden zeigen, ob bei den nach Überfahrt des Pfahls mit Schwung aus Harrling kommenden Fahrzeugen tatsächlich vermehrt auch noch innerorts erhöhte Geschwindigkeit festgestellt werden können.
Bgm. Laumer fasste ein positives Fazit zu den Festlichkeiten zum 90–jährigen Bestehen des FC Zandt und dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz. Die Sporthalle bot dazu den geeigneten Rahmen, um das Herbstwetter vergessen zu machen. Lobend erwähnte Bgm. Laumer auch die Fa. Feldbauer und die Fa. Pohl & Schneider sowie das Ingenieurbüro Brandl und Preischl und den Bauhof, die noch bis kurz vor dem Fest bemüht waren, um die laufenden Arbeiten zur Umgestaltung des Vorfelds im Bereich der Sporthalle fertigzustellen.
Mit Voranschreiten der Arbeiten im Vorfeld des Kinderhauses und der Sporthalle wird sich nun auch die vorübergehend angespannte Parkplatzsituation für die Eltern am Kinderhaus entspannen.
Für die Ortschaft Harrling ist seit September Ferngas nutzbar. Mit Anschluss des Ortsnetzes an die Übergabestation am Riedhof sind die Arbeiten der Fa. Streicher bis auf die Erschließung zweier Anwesen in der Schlossergasse nahezu abgeschlossen.
Obwohl das Patenschaftsschießen mit der Bundeswehr am 23.09.2022 aus organisatorischen Gründen leider abgesagt werden musste, wurde die Patenschaft im frisch sanierten Kellerbergbiergarten nach einem Jahr in feierlichem Rahmen erneuert. Bgm. Laumer gab bekannt, dass die Gemeinde Zandt gemeinsam mit der Patenkompanie der Bundeswehr am 08.12.2022 ein Gelöbnis auf dem Sportplatzgelände in Zandt veranstalten wird. Dazu werden neben rund 300 Rekruten zahlreiche Soldaten, Familienangehörige und Besucher in Zandt erwartet.