Mehr Versorgungssicherheit schaffen
Umfangreiche wasserwirtschaftliche Vorhaben auf den Weg gebracht – Gemeinderat tagte
Bürgermeister Hans Laumer hieß die Gemeinderäte im Sitzungssaal des Rathauses zur Oktobersitzung willkommen.
In öffentlicher Sitzung begrüßte Laumer Bernhard Preischl vom Ingenieurbüro Brandl & Preischl aus Cham. Der Bürgermeister erläuterte, dass es in der laufenden Förderperiode zur Richtlinie für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben nur noch bis Ende dieses Jahres möglich sei, Änderungen beziehungsweise Erweiterungen zu beantragen und somit noch über dringende Sanierungsmaßnahmen für Kanal- und Wasserleitungen zu entscheiden sei.
Bernhard Preischl stellte daraufhin eine Planung vor, wonach die bestehende Wasserleitung aus den 70er Jahren, ausgehend vom Meierberg über Riedwies und Riedhof bis zum Pfahlhof, erneuert werden soll, inklusive Neuanlage des im Bereich Meierberg notwendigen Druckminderers. In diesem Zuge werde auch eine Verbindungsleitung zwischen dem Ortsnetz Harrling und Wolfersdorf im Bereich Stegbach beziehungsweise zwischen dem Ortsnetz Zandt und Harrling im Bereich Riedhof errichtet, um notfalls die drei großen Ortsnetze untereinander mit Wasser versorgen zu können und einen internen Gemeindeverbund und damit mehr Versorgungssicherheit zu schaffen. Für den Pfahlhof stellt eine Anbindung an das Ortsnetz Wolfersdorf mit Stilllegung der alten Wasserleitung nach Riedhof die beste Alternative dar, auch um im Bauablauf ohne Notversorgung auszukommen und möglichst wenig Leitungsarbeiten im harten Quarzgestein des Pfahls durchführen zu müssen.
Als zweite zusätzliche Maßnahme ist die Fortsetzung der Erneuerung von Kanal- und Wasserleitungen im Feriendorf Am Kellerberg um weitere Abschnitte Richtung Kellerbergstraße vorgesehen. Vorläufig wurden die Maßnahmen auf insgesamt rund 2,17 Millionen Euro geschätzt, wofür rund 1,15 Millionen Euro Förderung vom Freistaat Bayern in Aussicht steht.
Der Gemeinderat stimmte zu, die vorgestellten Planungen weiterzuverfolgen und die beabsichtigten Förderanträge zu stellen. Bürgermeister Laumer kündigte an, dass zu allererst Bodenuntersuchungen notwendig werden und wohl noch vor Einsetzen der Frostperiode durchgeführt werden sollen, um den genauen Verlauf der Leitungstrasse planen und besprechen zu können.
Freiflächen-Photovoltaik
Weiter befasste sich der Gemeinderat zunächst mit dem Antrag auf Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanverfahrens für die Realisierung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage im Bereich nördlich Nasting, am Kirchenbühl. In der Machbarkeitsstudie und Standortuntersuchung für Freiflächen-Photovoltaik im Gemeindegebiet Zandt wird die zirka ein Hektar große Fläche als bedingt geeignet dargestellt. Sie kommt außerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Oberer Bayerischer Wald“ zu liegen und weist auch sonst keine einschränkenden Kriterien auf. Der Gemeinderat sah grundsätzlich die Möglichkeit gegeben, die betreffenden Flächen im Rahmen eines befristeten Baurechts über 30 Jahre der Nutzung für Freiflächen-Photovoltaikanlagen zur Verfügung zu stellen. Mit dem Beschluss ist es für den Vorhabenträger nun möglich, einen Einspeisepunkt beim Netzbetreiber anzufragen. Das Ergebnis ist offen.
Nichtöffentliche Sitzung
In nichtöffentlicher Sitzung erhielt die Fa. SUT aus Arnschwang den Zuschlag für Schachtregulierungs- beziehungsweise -erneuerungsarbeiten im Gemeindegebiet. Zahlreiche Schachtbauwerke in den Fahrbahnen sind unter anderem durch Schwerlastverkehr und Winterdienst so stark beansprucht, dass sie erneuert beziehungsweise reguliert, das heißt angehoben oder abgesenkt werden müssen. Die Arbeiten werden zeitnah noch vor Beginn der Winterdienstsaison abgeschlossen werden können.
Mit Inbetriebnahme der Kinderhauserweiterung sind die Energiekosten stark gestiegen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, befasste sich der Gemeinderat mit einer vom Planungsbüro Schmid aus Blaibach vorgelegten Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Demnach wäre eine Überschussregelung mit Heizstab im Warmwasserpuffer sinnvoll, ebenso wie eine Vergrößerung der Photovoltaikanlage und des Stromspeichers. Die Kosten in Höhe von netto zirka 28 000 Euro würden sich in zehn Jahren amortisieren. Vor einer endgültigen Entscheidung sollen nun noch weitere Alternativen geprüft werden.
Der Gemeinderat stimmte dem Abschluss eines Betreibervertrages mit der Fa. Energielösung GmbH aus Regensburg für die Schnellladesäule am Kirchplatz in Zandt zu. Für die Inbetriebnahme der Säule sind noch abschließende Installationsarbeiten notwendig.
Information und Aussprache
Bürgermeister Laumer informierte, dass die Fa. Pfaffinger aus Passau in den nächsten Wochen die beauftragten Renovierungsarbeiten an schadhaften Kanälen im Bereich Flammried, Harrling und Wolfersdorf durchführt.Laumer berichtete von den abschließenden Pflanzarbeiten im Rahmen der Renaturierungsmaßnahme am Riedbachzufluss in der Trosterau. Gemeinsam mit dem Zweckverband Gewässerunterhalt III. Ordnung und der tatkräftigen Unterstützung der Soldaten von der Patenkompanie aus der Nordgaukaserne in Cham waren die über 120 Gehölze an den geplanten Standorten schnell gepflanzt. Der Bürgermeister lobte die hervorragende Zusammenarbeit und kündigte an, dass die fertiggestellte Maßnahme demnächst im Rahmen der Veranstaltung „Gewässernachbarschaften“ von Fachkundigen aus der Region in Augenschein genommen werde.
Hans Laumer fasste ein positives Fazit zur Beteiligung an der diesjährigen Zwischenfruchtaktion. Mit Unterstützung der Gemeinde konnten auch heuer wieder insgesamt 42 Hektar landwirtschaftliche Flächen mit Zwischenfrüchten angesät werden. Die Zwischenfrüchte sorgen in der sonst vegetationslosen Zeit dafür, dass die Böden mit organischer Substanz versorgt werden und Bodenerosion und Nährstoffaustrag minimiert werden – ein wertvoller Beitrag der Landwirte zu Umwelt-, Boden- und Gewässerschutz.
Laumer berichtete außerdem, dass die Problematik mit dem völlig überfüllten Grüngutcontainer kein rein Zandter Phänomen sei, sondern derzeit vielerorts beobachtet werden könne. Zum einen ist dieses Jahr außerordentlich viel gewachsen, zum anderen sorgen organisatorische Schwierigkeiten dafür, dass der Kreiswerke-Container nicht mehr so regelmäßig wie in der Vergangenheit geleert werde. In anderen Gemeinden wurde deshalb bereits eine große Schütte errichtet. Egal wie, für das kommende Jahr soll Abhilfe geschaffen werden, damit sich die Situation nachhaltig verbessert.
Bauvorhaben gebilligt
Bauantrag auf Neubau eines Carports mit Schuppen im Baugebiet Schlossergasse. Die Nachbarunterschriften liegen vor. Den Befreiungen vom Bebauungsplan konnte zugestimmt werden.
Bauantrag auf Neubau einer landwirtschaftlichen Unterstellhalle am Riedhof. Das Vorhaben dient dem landwirtschaftlichen Betrieb.
Bauvorbescheidsantrag auf Errichtung eines Wohnhauses mit Garage sowie einer gewerblich genutzten Maschinenhalle in Liebenau. Die Erschließung ist ausreichend gesichert.
Bauantrag auf Neuerrichtung eines Einfamilienhauses mit Garage am Fichtenweg. Das Vorhaben wird von den Eigentümern selbst genutzt.
Antrag auf isolierte Befreiung für die Errichtung einer teilweise aufgeständerten Holzterrasse im Feriendorf. Das Vorhaben beeinträchtigt die Zufahrtssituation zum Nachbargrundstück nicht.